Trojaburg
 
 

Rasse & Genetik

Karte der Verteilung von Genvarianten in Europa

Die Verfemung des Rassebegriffes

Daß Menschen verschieden aussehen ist unbestreitbar - daß Menschen deshalb in verschiedenen Gruppen zusammengefaßt werden, ist ein Verbrechen.
So in etwa könnte man die heutige Lehrmeinung in der Diskussion zur Rasseneinteilung in einem Satz zusammenfassen.
Seit der Unesco-Erklärung über Rassen und Rassenvorurteile 1978 ist es in der Tat so, daß nicht der Rassismus an sich - also die Herabminderung eines Menschen aufgrund seiner rassischen Zugehörigkeit - geächtet werden soll, sondern bereits die Unterteilung von Menschengruppen, was folgender Satz impliziert:
?Jede auf der Rasse, der Hautfarbe, dem Volkstum, dem nationalen Ursprung oder der von rassistischen Überlegungen getragenen religiösen Intoleranz beruhende Unterscheidung, Ausschließung, Beschränkung oder Bevorzugung, welche die souveräne Gleichheit der Staaten und das Recht der Völker auf Selbstbestimmung beseitigt oder gefährdet oder welche das Recht jedes Menschen und jeder Gruppe auf volle Entfaltung in willkürlicher und diskriminierender Weise begrenzt, ist mit den Erfordernissen einer gerechten, die Achtung der Menschenrechte garantierenden Weltordnung unvereinbar....? (Artikel 3)
So sehr auch heute die anthropologische Forschung ins Kreuzfeuer der Kritik geraten ist, so unbestreitbar ist dennoch die Verschiedenheit des Menschen, die auch durch die genetische Forschung hinreichend bestätigt wird.
Zwar wird heute vielfach verbreitet, daß ?die neuen wissenschaftlichen Befunde (genetischer Natur) nicht die frühere Auffassung, daß menschliche Populationen in getrennte »Rassen« wie »Afrikaner«, »Eurasier« (einschließlich »eingeborener Amerikaner«), oder irgendeine größere Anzahl von Untergruppen klassifiziert werden könnten (stützen)? - wie es etwa die UNESCO-Erklärung gegen den ?Rasse?-Begriff unter Verweis auf die verhältnismäßig größere genetische Unterscheidung zwischen menschlichen Individuen gegenüber denen bislang als Rassen definierten Menschengruppen nahelegen will - , jedoch wird dabei unterschlagen, daß nicht die Anzahl der abweichenden Gene entscheidend ist, sondern die Wirkungsweise. Nicht umsonst finden gerade die genetischen Abweichungen zwischen Rassegruppen mittlerweile breiten Eingang nicht nur in die medizinische Forschung, wo es sogar rassenspezifische medizinische Präparate gibt.

Ethnogese des Rassebegriffes  

Ausgehend vom Drang des Menschen, Dinge zu kategorisieren und zu gliedern, wurde ebenso wie das Tier auch der Mensch in biologische Einheiten unterteilt, was als Taxonomie bezeichnet wird. Diese ist als die sprachwissenschaftliche Klassifikation aller Gegenstände (Entitäten) und Ereignisse in begriffliche Taxa (Sing.: Taxon) (Gruppen) bzw. in Kategorien definiert.
Die klassische biologische Systematik gliedert sich nach Carl von Linné in die Ordnungsgruppen oder Nomenklatur: Reich, Stamm, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung, Art, Rasse, Rassegruppe.
Für den Menschen bedeutet dies folgende Zugehörigkeit:
Stamm: Chordata (Landwirbeltiere) - Klasse: Säugetiere - Ordnung: Primaten - Familie: Hominiden  - Gattung: Homo - Art: (Homo) Sapiens - Rasse: 3 Großrassen
Dabei wird der Begriff der Rasse heute als veraltet bezeichnet, kann jedoch  durch die schon seit dem 19. Jahrhundert aufkommenden Termini ?Unterart? oder ?Subspezies? nur ungenügend ersetzt werden.
Ebenso schlecht können die Begriffe ?ethnische Gemeinschaft? oder kurz ?Ethnie? (zumeist für Unterrassen)oder Population (zumeist für Großrassen) den Begriff Rasse ersetzen, bedeutet ersterer doch ?Volk?, während letzterer einfach eine Bevölkerungsgruppe innerhalb eines geographischen Gebietes mit  gemeinsamer Geschichte bezeichnet.  
Wichtiges Kriterium der Abgrenzung der Rassen oder Unterarten von Arten  ist einerseits eine offenkundig untereinander bestehende Paarungsfähigkeit, andererseits aber eine hinreichende Abgrenzbarkeit als Gruppe (als Sippe) gegenüber anderen Gruppen (Sippen).
?Eine Rasse stellt sich dar in einer Menschengruppe, die sich durch die ihr eignende Vereinigung körperlicher Merkmale und seelischer Eigenschaften von jeder anderen (in solcher Weise zusammengefaßten) Menschengruppe unterscheidet und immer wieder nur ihresgleichen zeugt.?
Dabei war es gerade jener für seine Tätigkeit im Dritten Reich oft gescholtene Hans F.K. Günther, der als einer der ersten darauf hinwies, daß ?es kaum möglich sein wird, eine Rasse irgendwo auf der Erde als geschlossene Menschengruppe aufzufinden?, also die Menschen Europas schon in sehr früher Zeit nicht mehr als reinrassige Vertreter einer Rassegruppe aufzufassen sind, sondern bereits als Mischungen verschiedener  Rassen, die jedoch vorherrschende Anteile der jeweiligen Rassen aufweisen.

Abgrenzungskriterien

Abgrenzungskriterien sind neben der direkt ins Auge springenden Haar- und Augenfarbe, die jedoch bei archäologischen Funden mangels Erhaltung nicht ins Gewcht fällt, körperliche insbesondere Kopfproportionen - Schädelindex (Hyperdolichokephal (sehr langköpfig): x-70,9 Dolichokephal (langköpfig): 71,0-75,9 Mesokephal (mittellangköpfig): 76-80,9 Brachykephal (kurzköpfig): 81,0-85,4 Hyperbrachykephal (sehr kurzköpfig): 85,5-90,9 Ultrabrachykephal (extrem kurzköpfig): 91,0-x)- sowie besondere Körpermerkmale wie etwa der Hinterhauptshöcker bei den nordischen Menschen oder Dinge wie der ?Mongolensteiß? bei Asiaten.
Die Zuordnung der Blutgruppen zu Rassen erwies sich dagegen als nicht sinnvoll, konnte jedoch gewisse Häufungen dominierenden Rasseanteilen zuschreiben, so etwa das größte Vorkommen der Blutgruppe B bei Asiaten und das größte Vorkommen von A bei Europiden, wobei der Mensch insgesamt mehrheitlich O aufweist. Besonderheiten wie der seltene Blutfaktor Rhesus-negativ werden eher in Verbindung mit Volksstämmen - hier den Basken (25 %) bzw. einem alt-europäischen Volksstamm - denn mit Rassegruppen gebracht.



Heutiges Erscheinungsbild verschiedener Rassetypen
Hypothetischer Stammbaum der Rasseentstehung
Karte der Verteilung der Rassen in Europa
Verteilung der Y-Chromosom-Gruppen

Rassen & Rassegruppen

Die drei Groß-Rassegruppen des Menschen werden in Schwarze (negride), Weiße (europide) und Asiaten (mongolide) unterteilt, wobei es hier verschiedene Untergruppen gibt, etwa bei den Asiaten Unterteilung in Südasiaten (Thailänder, Burmesen, Vietnamesen) und Nordasiaten (Chinesen, Koreaner, Japaner) die wiederum unterteilt werden können. Ebenso können Schwarze in eine ganze Reihe von Untergruppen unterteilt werden, wobei die beiden Pole der Bandbreite auf der einen Seite von den fast europid wirkenden ?Äthiopiern?, auf der anderen Seite von den ?Pygmäen? eingenommen werden. Wenden wir jedoch den Blick auf die weiße Rasse:
Lange Zeit wurde die weiße Rasse als ?kaukasische Rasse? bezeichnet, bevor Forscher wie H.F.K. Günther seit den 20er Jahren der anthropologischen Forschung der ?Rassenkunde? eine größere Wissenschaftlichkeit verliehen.  
In Europa sind es zwei Rassetypen, die als Ursprungsrassen der späteren europiden Rassegruppen in Frage kommen: Zum einen die Cro-Magnon-Menschen, die wir als erste europide Menschengruppe vorfinden. Der Cro-Magnon Typ war bereits hellhäutig, wobei umstritten ist, wo sein Ursprung liegt.
Die Lehrmeinung setzt die Trennung von Afrikanern und Nichtafrikanern aus einem gemeinsamen Entstehungszentrum um 100 000 v.Zw. an, als sich Gruppen abspalteten und in den Vorderen Orient gelangten. Der gemeinsame Vorfahr wird als dunkelhäutig angenommen ist aber nicht gleichzusetzen mit dem Afrikaner, der sich auch erst aus diesem gemeinsamen Vorfahren - dem ?Homo Sapiens Archaic? - entwickelte. Wann genau die Depigmentierung der aus Afrika stammenden Menschen anzusetzen ist, verbleibt unklar. Einige Forscher meinen dies sei kurz nach der Trennung im Gebiet Nordafrikas zu konstatieren. Die jüngst efolgte Meldung wonach die europiden Vorfahren noch um 6000 v.Zw. schwarz gewesen wären, stellt dagegen eine offensichtlich nicht ganz ernst gemeinte genetische Nebelkerze dar, die einer gewissen Komik jedenfalls nicht entbehrt.     
Bereits leicht depigmentiert sollen sich dann die Menschengruppen erst östlich ausgebreitet haben und gegen 40 000 - 30 000 v.Zw. nach Europa gelangt sein, wo sie weiter depigmentierten. Als vorläufiger Endpunkt der Depigemtisierung ist dann der Cro-Magnon-Mensch anzusprechen, der ab 35 000 v.Zw. greifbar wird. Er war groß gewachsen und hatte einen kräftig gebauten, mittellang bis langen Schädel mit ausgeprägtem, breitem Kinn, der durch seine Breite etwas grobschlächtig wirkte. Auffallend sind die tiefen Augenhöhlen und die verhältnismäßig kurze Nase. Ãœber den Augenhöhlen findet sich eine wulstartige Verdickung. Von der Statur her wies er eine Größe von durchschnittlich über 1,80 m auf und war muskulös. Seine Verbreitung erstreckt sich von Südwestfrankreich bis nach Osteuropa und nördlich bis nach Skandinavien, weshalb man ihm eine dominierende Rolle als ?Renntierjäger-Rasse? zusprach.  Bedeutende Fundorte sind neben der Dordogne auch Oberkassel bei Bonn.
Aus ihm haben sich der fälische Rassetypus sowie der Borreby Mensch im äußersten Norden Europas entwickelt. Ebenso cromagnoid ist der berberide Typus der nach h.L. mit seiner nordafrikanischen Heimat der früheste cromagnoide Typus wäre.

Daneben begegnet uns der Aurignac-Typus (ursprünglich auch Brünn-Typus genannt, aufgrund Verwirrung über einen cro-magnoiden Typs, der ebenfalls aus Brünn stammt, nicht mehr verwendet) der nicht ganz so groß gewachsen, eine grazilere Statur aufwies. Sein Gesicht war schmaler und sein Oberkiefer stand vor dem Unterkiefer. Er wird als Vorläufer des nordischen Typs angesprochen. Sein Verbreitungsgebiet liegt mit charakteristischen Funden bei Combe-Capelle, Brüx und Brünn, im Streifen zwischen Tschechien, Mitteldeutschland und Ostfrankreich und deckt sich somit größtenteils mit dem des Cro-Magnon-Menschen.
?Aus dieser grundsätzlichen Variation zwischen diesen beiden Polen entwickelte sich in der Folgezeit, vor allem nach der letzten Eiszeit und der neolithischen Revolution ein spezifisches, teilweise deutlich erweitertes, teilweise homogenisiertes, Typenspektrum, welches in sechs größere Rassegruppen gegliedert werden kann. Die Herkunft der kurzköpfigen Rassegruppen, die schlecht von den beiden Rassen abgeleitet werden kann, wurde lange Zeit zumeist als asiatisch-mongolider Einschlag angesehen, obgleich die Existenz einer europiden kurköpfigen Rasse neben Aurignac- und Cromagnon-Typ nicht gänzlich ausgeschlossen wurde,  wodurch es drei europide Grundrassen gegeben hätte. Neuere Forschungen plädieren dagegen für eine jeweilige ?Brachykephalisation? eines der beiden Grundtypen, zumeist des Cromagnoiden.
?So kam es etwa zur Brachykephalisation einiger Gruppen und vor allem die südlichen Cromagnoiden wurden häufig alpinisiert, ihre Köpfe und Körper breiter und runder, in extremen Fällen starke Reduzierung und Infantilisierung (Verkindlichung der Züge).?
Die Ausbildung der sechs weißen Rasse(unter)gruppen muß  im Mesolithikum erfolgt sein, denn bereits die früheste nacheiszeitliche Bevölkerung Osteuropas war nordoid, wie mesolithische Schädel aus Peschanitsa / Nordrußland beweisen, die auf 8760 v.Zw. datiert wurden. Es ist, überraschenderweise, ein graziler nordoider Typus, dem weitere weniger grazile aber dennoch nordische Schädel aus Popovo aus der Zeit 8310 v.Zw. beigestellt werden können.
Die (wahrscheinlich) finno-ugrische Zuwanderung neuer anthropologischer und kultureller Varianten nach (Nordost-) Europa, brachte einen von den oben beschriebenen klassisch-europiden (und eher nordoiden) Varianten sehr verschiedenen Rassentypus mit sich, der keine Wurzeln in Europa hatte, so etwa den Mann aus Yuzhny Oleny Ostrov, ca. 5000 v.C.
Diese Einwanderung und die erst danach in größerer Häufigkeit auftretende Kurzköpfigkeit gab seinerzeit den Anlaß, die Kurzköpfigkeit generell als Ergebnis der Vermischung europider mit asiatischen Rassen aufzufassen und letztendlich ist dieses Erklärungsmodell noch nicht völlig widerlegt.
Die sechs größeren Rassegruppen Europas stellen sich indes wie folgt dar:

Nordische Rasse
Merkmale: hochgewachsen (ca. 178 männlich / 170 weiblich), langköpfig (dolichopral), schmalgesichtig mit ausgesprochenem Kinn, schmale Nase mit hoher Wurzel, weiches, helles Haar,helle Augen, rosigweiße Haut

Fälische Rasse
Merkmale: sehr hochgewachsen , langbis mittelköpfig (mesopral), breitgesichtig mit ausgesprochenem Kinn und breitem Unterkiefer, Nase von mittlerer Breite, helles Haar, in niedrigen Höhlen liegende helle (blau - blaugraue) Augen, helle Haut

Ostbaltische Rasse
Merkmale: kurzgewachsen, kurzköpfig (brachymorph), breitgesichtig mit unausgesprochenem und breitem Kinn, relativ breite Nase mit flacher Wurzel, hartes helles Haar, helle Augen, helle Haut

Ostische / alpinide? Rasse
Merkmale: kurzgewachsen, kurzköpfig, breitgesichtig mit unausgesprochenem Kinn, kurze, stumpfe Nase mit flacher Wurzel, hartes braunes oder schwarzes Haar, braune Augen, gelblich-bräunliche Haut
westische / mediterrane Rasse
Merkmale: kleingewachsen, langköpfig (dolichopral), schmalgesichtig mit weniger ausgesprochenem Kinn, schmale Nase mit hoher Wurzel, weiches braunes oder schwarzes Haar, dunkle Augen, bräunliche Haut

dinaride Rasse
Merkmale: hochgewachsen, kurzköpfig, schmalgesichtig mit steilem Hinterhaupt und starker herausspringender Nase, braunes oder schwarzes Haar, braune Augen, bräunliche Haut

Eine jüngere Einteilung ergibt zahlreiche weitere Variationen, die jedoch oftmals nur Mischungen der einschlägigen Rassegruppen darstellen dürften, so insbesondere die Iraniden, die als Bestandteil der Orientaliden auf arabide Mischungen zurückgehen sowie die Indiden, die sich als Mischungen aus nordischen und einheimisch-indischen (Drawiden?)-Rassegruppen zusammen setzen dürften:

1. Europide (Caucasoids):
a) Nordide:
1. Skandonordide/Teutonordide (N)
2. Ostnordide/Fennonordide (N)
3. Nordatlantide (N)
b) Mediterranide:
1. Atlantomediterranide (M)
2. Pontide (M)
3. Grazilmediterranide (M)
c) Cromagnide:
1. Dalofaelide (N)
2. Ostcromagnide (N)
3. Palaeatlantide (M)
4. Beride (M)
5. Berberide (M)
d) Osteuropide:
1. Westbaltide (N?)
2. Baltide (standard)
3. Ostbaltide
e) Alpinoid:
1. Nordalpinoide (Borreby)
2. Westalpinide
3. Ostalpinide (Gorid)
4. Lappide (K)
f) Dinaride:
1. Noride (T)
2. Adriatide (T)
g) Armenoide:
1. Kaukaside/Mtebide (T)
2. Anatolide/Anadolide (T)
3. Zentralarmenide (T)
h) Turanide:
1. Pamiride (T)
2. Aralide (K)
i) Orientalide:
1. Iranide (M?)
2. Arabide (M?)
j) Indide:
1. Nordindide (M?)
2. Grazilindide (M?)
3. Indobrachide (M?)
(N = Nordoid, M = Mediterranoid, T = Taurid, K = Kontaktrasse/contact-mixed race)

Der osteuropäische Fatyan-Mensch (7. Jht. v.Zw.): Früher Vertreter der sogenannten nordischen Rasse
Schädel des Steinheim-Menschen (200 000 v.Zw.) - näher am Homo Sapiens als der Neandertaler?
Schädeldach von Ehringsdorf im Vergleich zum Neandertaler

Offene Fragen

Die wichtigsten, noch immer offenen Fragen bezüglich der europäischen Rassegruppen, sind zum einen der Entstehungsverlauf der europäischen Rassegruppen mit der besonderen Frage der Entstehung der ?nordischen Rasse? sowie die Frage einer möglichen Zuordnung derselben zu Kulturgruppen bzw. Volksstämmen.
In Bezug auf die Entstehung der nordiden Rasse schwanken die Meinungen zwischen einer reinen Entstehung aus dem Aurignactypus (C.M. Fürst) und einer Beimischung aus Cro-Magnon (Kossinna u.a.), obgleich man noch Ende der 20er Jahre mit zwei Cro-Magnon Varianten - Chancelade (Frankreich) und Pritzerber See (Brandenburg) - direkte Entwicklungsformen vom Cro-Magnon zum nordischen Typus gefunden zu haben glaubte, die eine Entwicklung des nordiden allein aus dem Cro-Magnon glaubhaft machten. Allerdings gelten diese Formen nun wieder bereits als Mischungen aus Cro-Magnon und Aurignac so daß die herrschende Meinung für die nordide Rasse einen Ausgangspunkt beim Aurignaciden Typus sieht.
Zum Selektionsgebiet der nordischen Rasse liegen ebenfalls bis heute widersprüchliche Aussagen vor. Ein solches ?Isolat? ist für die Entstehung von Rassen notwendig, da nur in sich geschlossene Menschengruppen die Möglichkeit zur Selektion zu typischen Rassemerkmalen haben, was innerhalb einer sehr langen Zeitspanne abläuft.  Während die Lehrmeinung einen großen Bogen um diese Frage schlägt und die Rassetypen unter Vermeidung ihrer Bezeichnung irgendwann einfach ?da sein läßt? schwanken die Meinungen der Forscher von einem ?Gebiet, abgegrenzt von den europäischen Gebirgen und der Vereisungszone - Pyrenäen, Alpen, Ural - bis zu Isolaten innerhalb der Eiszonen (Ney) die schließlich in einer ?arktischen Heimat? kumulieren (Penka, Tilak, Wirth).
Unbestritten zumindest bei Fachleuten, ist jedenfalls die Entstehung in einem nördlichen aber nicht zu kaltem Gebiet, da die Anpassungsform helle Haut für wenig Sonneneinstrahlung spricht, die langgliedrigen Körperproportionen jedoch auf ein nicht zu kaltes Gebiet hinweisen. Der Fachterminus der ?Glogerschen Regel? besagt nämlich die Verkürzung der Gliedmaßen in kälteren Gebieten, wofür insbesondere asiatische Gruppen, und hier vor allem Eskimo bzw. Ainu als unbestritten in sehr kalten Gebieten lebende Menschen die beste Anschauung liefern.
Es spricht also alles dafür, das Isolat da zu suchen, wo der größte nordische Anteil auch heute noch anzutreffen ist, das Gebiet Mittel- und Nordeuropas.  
Die Frage ist jedoch, ob ein so großer Raum wie Mitteleuropa, der nach Osten nicht abgeschlossen war, die Voraussetzungen dafür aufweist, was mit Recht bestritten werden darf. Während Isolate in Nordafrika kaum denkbar scheinen, da stets von nachfolgenden Einwanderergruppen auszugehen ist, die den Selektionsprozeß zur Ausbildung von Rassemerkmalen immer wieder aufhalten, verbleibt als tatsächliches Isolat lediglich eines von Eiszonen abgegrenztes Gebiet, das groß genug gewesen sein muß und zugleich Ressourcen zur Überlebensfähigkeit einer größeren Menschengruppe über einen derartig langen Zeitraum von mindestens einigen Hundert Generationen bieten muß.
Die ausführliche Erörterung dieser Frage würde den Rahmen des Artikels sprengen, weshalb wir uns auf die Frage der theoretischen Möglichkeit beschränken wollen: Entgegen der weit verbreiteten Ansicht hat Richard Fester nachgewiesen, daß nicht der gesamte Teil des nördlichen Europas zur Eiszeit gleichermaßen von Eis bedeckt war, sondern die Existenz einer Landverbindung zwischen Nordeuropa und Nordamerika - eine grüne Brücke durch das Eis - im Bereich des denkbaren liegt, wodurch die Möglichkeit eines grünen Isolates, umgeben von Eis, durchaus gegeben ist. Zum anderen haben ebenfalls weitgehend unbekannte Ausgrabungen den Nachweis erbracht, daß sich der Mensch während der Eiszeit vor 10 000 v.Zw. in vorgeblich von Eis bedeckten Gebieten aufgehalten hat. So erbrachten bereits im Rahmen der Zeitschrift erwähnte Funde bei Spitzbergen eine Datierung auf 17 000 v.Zw. und ein ähnliches Alter Funde im äußersten Norden Rußlands. Dazu kommen undatierte Funde die mindestens präneolithisch sind aus Grönland. Lediglich der Nachweis des längeren Aufenthaltes von Menschen in diesen Gebieten harrt noch der Erbringung, würde jedoch gut mit Erkenntnissen der symbolgeschichtlichen (Wirth) sowie der sagengeschichtlichen Forschung (Tilak) korrespondieren.
Bereits 1993 hatten russische Forscher beim Mündungsgebiet des ostsibirischen Flusses Jana bei 70 Grad nördlicher Breite - also jenseits des Polarkreises - Überreste steinzeitlicher Speere entdeckt. Neuere Ausgrabungen Vladimir Pitulkos von der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg im gleichen Gebiet förderten etliche Werkzeuge und Waffen aus Feuerstein und Knochen zutage, die mindestens 30 000 Jahre alt sind und frappierend den Jagdgeräten der Clovis ähneln - jener indianischen Kultur, die in Nordamerika aus den sibirischen Einwanderern hervorgegangen sein soll.
Neue Nahrung erhielt die These eines frühen Aufenthaltes des Homo Sapiens in arktischen Gebieten erst kürzlich mit Pavel Pavlov von der Russian Academy of Sciences sowie John Svendsen und Svein Indrelid von der University of Bergen, die bei Mamontovaya Kurya am Polarkreis in der Nähe des Urals Spuren menschlicher Besiedlung entdeckten: Steinwerkzeuge, Pferde- und Rentierknochen sowie einen von Menschenhand bearbeiteten Mammutzahn. Die Radiokarbondatierung der Artefakte ergab ein Alter von 35 bis 40 000 Jahren. Beide Forscher gehen von einer damaligen, zumindest kurzzeitigen Eisfreiheit der Fundstelle aus, konnten bislang jedoch noch keinen Erweis für die Zugehörigkeit der Funde zum modernen Menschen erbringen.
Was hingegen die Zuordnung der Rassegruppen zu Kulturgruppen betrifft, so ist noch größere Vorsicht bei Einstufungen walten zu lassen. Zwar sind viele Kulturgruppen eindeutig bestimmbar hinsichtlich eines dominierenden rassischen Einschlages, jedoch können sie nie als ganzes Rassegruppen zugeordnet werden. Eindeutig feststellbar ist jedoch immerhin ein überwiegendes Vorherrschen des nordischen Typs in Bezug auf die Schnurkeramik-Kultur ebenso wie auf die Einzelgrabkultur die oftmals zusammengefaßt werden.
Ebenso eindeutig ist die primäre Zurechnung der Glockenbecherkultur zu einer kurzköpfigen Rassegruppe die zumeist als dinarid erkannt wird, obgleich man von einem Ursprung in Westeuropa ausgehen muß, der sich auch in vorkommenden, eher mediterran einzustufenden Skelettfunden von Glockenbecherleuten spiegelt.
Heftig umstritten ist dagegen die Zuordnung der Bandkeramiker die teils überwiegend nordisch, teils überwiegend mediterran charakterisiert werden, einfach auch deshalb, weil die wichtigen Entscheidungskriterien Haar- und Augenfarbe fehlen und der Körperbau beider ähnlich ist.
Hier könnten nun die Erkenntnisse der Genetik weiterhelfen, die jedoch oftmals sehr widersprüchliche Aussagen zulassen.
Bevor näher auf die genetische Forschung eingegangen werden soll, noch ein paar Gedanken zur ebenfalls kontrovers diskutierten Frage des Zusammenwirkens von fälischer und nordischer Rasse bei der Entstehung der Germanen. Bekanntlich beschrieb Tacitus diese als von einem dominierenden Rassetyp und schlußfolgert eine ?Authochtonie? der Germanen.
Wenn nun - wie oft behauptet - fälische und nordische Rasse, die einen als Vertreter des westlichen mit der Megalithkultur in Verbindung gebrachten fälischen Typs, die anderen als vermeintliche Vertreter der kriegerisch einfallenden Kurganleute - gleichermaßen an der Entstehung mitwirkten, so dürfte sich das Bild des Germanen weniger authochton dargestellt haben, worauf bereits Ney hinwies. Allerdings muß Tacitus Aussage stets als Aussage eines an südländische Typen gewöhnten Beobachters gemahnen, für den die unzweifelhaft große Ähnlichkeit hinsichtlich der Haar- und Augenfarbe sowie des hohen Wuchses beider Rassegruppen ähnlicher erscheinen mögen, als für einen Fachmann.
Ausgeschlossen ist jedenfalls daß Aurignac und Cro-Magnon Menschen in einem gemeinsamen Isolat ihre typischen Eigenschaften herausselektierten, denn dann wäre es nicht zur Entwicklung der fälischen Rassegruppe mit ähnlichen Eigenschaften gekommen, es sei denn, man geht von mehreren Isolaten aus.

Literatur
Günther, Hans F.K.: Rassenkunde des Deutschen Volkes. Nachdruck 16. Aufl.Viöl 2002 (1922)
Kenntner, Georges: Rassen aus Erbe und Umwelt. Berlin 1975
Kuckenburg, Martin: Lag Eden im Neandertal? Auf der Suche nach dem frühen Menschen. Düsseldorf 1999² (1997)
Ney, Johannes P.: Reizwort Rasse. Grundlagen, Erkenntnisse, Folgen. Riesa o.J.
Rushton, J. Philipp: Rasse,Evolution, Verhalten. Eine Theorie der Entwicklungsgeschichte. Graz 2005
Schrenk, Friedemann: Die Frühzeit des Menschen. Der Weg zum Homo sapiens. München 2008 (1997)
Weinert, Hans: Untersuchungen über den Ursprung der nordisch-fälischen Rasse an Skelettfunden in Frankreich. in: Germanien, 1935
Weiss. Volkmar: Die IQ-Falle. Intelligenz, Sozialstruktur und Politik. Graz 2000
derselbe: Vorowrt zu Rushton, In Rushton: Rasse, Evolution, Verhalten
Zeitschriften:
Science
Bild der Wissenschaft (BdW)


Weltnetz:

Link zu Rushton: Rasse, Evolution, Verhalten (Auszug)
www.wikipedia.de: ?Genetik? / ?Rasse?
http://forum.thiazi.net/showthread.php?t=103225
www.wissenschaft-online.de

[aus Trojaburg 1/2009]

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