Trojaburg
 
 

Julius Evola - Im Schatten der SS

 

Die SS - Wächter & Orden der Hakenkreuz-Revolution

Eine der interessantesten, bedeutungsvollsten und vielleicht am wenigsten bekannten Schöpfungen der N.S.-Revolution ist das sogenannte Korps der SS. SS ist die Abkürzung der Schutzstaffel, sie ist das „Schwarze Korps“ zum Schutz des dritten Reichs. So wie das Heer, - die Reichswehr – das Organ der Aussenverteidigung des Staates ist, so ist die SS das Organ der Innenverteidigung. In dieser eigenartigen Organisation finden sich einzelne Züge antiker Ordnungsform in einer Synthese zusammen mit einer politischen, einer biologischen und heldenhaften Elite, einer „Leibwache“ des Führers, einer „Geheimen Staatspolizei“ im höheren Sinne und schliesslich einer Gruppe, die dazu bestimmt ist, die Grundideen der N.S.-Weltanschauung auf geradem Wege in die Tat umzusetzen und zu verteidigen. Es sind zweihunderttausend Mann, die durch einen unverletzlichen Schwur auf Treue und Ehre geeint sind, und die sich nach den Werten ihres eigenen Leiters, Reichsführers Heinrich Himmler, als ein Kampforden des Nationalsozialismus fühlen. Ihre Bestrebungen wenden sich dem Ursprünglichen zu: sie wollen eine Einheit bilden, in welcher sich die wiederaufgenommene Verbindung mit den Urkräften des Urgeschlechts und mit den Mythen der grossen nordischen Uranfänge in das Prinzip eines neuen unbeugsamen Lebens umwandelt, und hier soll der neue Sinn des Blutes in eine geheimnisvolle Verbindung mit dem Vorfahren und den Verstorbenen treten und den Einzelnen sein individualistisches Fühlen überwinden lassen, um ihn in das Fortbestehen des Stammes und in einen Lebenstrom einzufügen, der sich neuen Zukunftswegen öffnet. Die heiligen Zeichen der germanischen vorchristlichen Antike werden wieder heraufbeschworen: die „Runen“ dienen häufig zur Bezeichnung besonderer Abteilungen des „Schwarzen Korps“. Der in Deutschland eingeführte Brauch, die verschiedensten Formationen mit ihren Initialen (K.d.F., H.J., B.d.H., S.A. usw.= hat bei der Abkürzung der Schutzstaffel SS zu einer besonders bedeutungsvollen Anwendung geführt: durch die Ähnlichkeit der beiden Buchstaben mit dem Zeichen der sogenannten „Runen des Sieges“ – Siegrunen – ist man ohne Weiteres dazu übergegangen, die ersteren durch die letzteren zu ersetzen. So sind es also nunmehr die „Sieg-runen“ der nordischen Antike, die Zick-Zackzeichen, die bei jeder Gelegenheit, an den SS-Uniformen, in Vorladungsschreiben usw., zur Anwendung kommen. Und damit hat sich einer der Fälle verwirklicht, in denen der moderne Mensch dazu schreitet, elementare Dinge heraufzubeschwören, über deren Tragweite er sich nur dunkel Rechenschaft ablegt, und bei denen es sich nicht mehr um „Auffassungen“ und „Theorien“ und „Sorte“ handelt, sondern um Gewalten, Kräfte und bestimmte Uranfänge. Diese Zickzackzeichen der Siegrunen, die jetzt an allen Uniformen der SS getragen werden, sind die gleichen, die im alten ägyptischen Symbol durch das Bild des Szepters dargestellt sind und die die Bedeutung der furchtbaren Sonnenkraft besitzen, die die Könige heiligt, vergöttlicht und unbesiegbar macht. Sie erscheinen auch als die zerstörende Kraft im Symbol der himmlischen Macht, das besonders von den olympischen Gottheiten der arischen Rasse in ihrem fortdauernden Kampf gegen dunkle titanische und tellurische Kräfte angewandt wurde. Dies ist auch der Sinn, der heute in den ersten noch unklaren Anschauungen wiederkehrt; so sieht z.B. Himmler in Kampf gegen den Bolschewismus nur eine Episode des fortgesetzten und fast metaphysischen Kampfes, in welchen die Kräfte der arischen Menschheit mit denen des Untermenschentums zusammenstossen, und die SS, als die Trägerin der „Siegrunen“, nimmt nun auch noch die Bedeutung der antibolschewistischen Kampforganisation an, und ist sich – nach den Worten von SS-Gruppenführer R. Heydrich, einem der übrigen Führer des „Schwarzen Korps“ – der dem Kampf entsprechenden Aufgaben bewusst, die nicht nur gegen den sichtbaren, sondern auch gegen den verborgenen Gegner gerichtet sind.

Wenn man in Kürze die Entwicklung der SS streifen will, können wir sagen, dass ihre ersten Anfänge in der sogenannten Stabswache liegen, die im März 1933 vom Nationalismus geschaffen wurde, auf welche dann der „Stosstrupp Hitlers“ folgte, der aus auserwählten und militärisch geschulten Elementen bestand, die sich zur unbedingten, persönlichen Verfügung des Führers stellten. Nachdem die halb-militärischen Partei-Organisationen verboten waren und das Korps nach aussen hin nicht mehr in Erscheinung treten konnte, wurde im Sommer 1923 die wirkliche und heute bestehende SS durch Julius Schreck, dem Vertrauensmann Hitlers, geschaffen; gleichzeitig wurde die jetzige schwarze Uniform mit dem silbernem Totenschädel auf der Mütze eingeführt. Als Heinrich Himmler am 6. Januar 1929 das Kommando über dieses Korps übernahm, zählte es 270 Mann; aber schon von dieser Zeit an entwickelte es eine wirksame Schlagkraft, nicht nur nach aussen hin, sondern auch nach innen gegen unzufriedene oder zweifelhafte Elemente der Partei. Bei der Machtübernahme zählte das „Schwarze Korps“ bereits einhunderttausend Mann; seine Macht, seine Autorität und seine Vorrechte nahmen immer mehr zu und erhielten ihre endgültige Sanktionierung im Jahre 1934. Die SS war das Organ, dessen sich Hitler im Wesentlichen bei den Massnahmen am 30. Juni 1934 und bei der Liquidation der Auflösungstendenzen bediente, die von Ernst Röhm und von Schleicher ausgingen. Auf Grund der Treue und der Verdienste die die SS bei dieser Gelegenheit bewiesen hatte, die ja in der braunen Uniform bis dahin der S.A. (Sturm-Abteilungen in brauner Uniform) untergeordnet war, (Röhm war einer ihrer Hauptführer), wurde sie nun zu einer selbständigen Organisation bestimmt, und ihr wurde auch in vollem Umfang der Dienst der „Geheimen Staatspolizei“ oder GSP übertragen. Ihr Führer Himmler hat den offiziellen Titel eines „Reichsführers SS und Chefs der Deutschen Polizei“. Somit ist die SS die mächtigste Organisation der Partei geworden, in direkter Fühlung mit Hitler. Sie ist, wie man wohl sagen darf, das Rückgrat der Bewegung, das Organ, das diese in allen ihren Teilen überwacht und für ihre Sicherheit einsteht. Was Deutschland in allgemeinen betrifft, so besteht seine zweite grosse Grundlage im Heer, in der Reichswehr, welche sich bekanntlich nicht im einfach militärischen Element erschöpf, sondern die auch eine eigene Tradition, ein eigenes Ideal, unmittelbare Beziehung zum Adel, vor allem dem preussischen, hat. Die Behauptung ist nicht zu kühn, wenn man sagt, dass die Art, in der sich weiterhin die Beziehungen zwischen SS und Reichswehr gestalten, einen entscheidenden Wert für Deutschlands Zukunft haben. Was die übrigen N.S. Organisationen betrifft, wie z.B. „Arbeitsfront“ oder S.A., werden diese, so wichtig auch ihre Aufgaben im politischen Hinblick und in der Dynamik der politischen entscheidenden Kräfte für das neue Deutschland sind mögen, doch immer in zweiter, nachgeordneter Linie stehen.

Heinrich Himmler verdankt man die geistige Gestaltung der SS, die Präzisierung ihrer Aufgaben, die Aufstellung der für sie geltenden Grundsätze und Vorschriften. Der Grundgedanke hierbei ist die Schaffung einer neuen „Elite“, eines neues Adels. Bei der Frage, wer in den alten Staaten bereit war, seinen Fürsten alles zu opfern, um ihn zu verteidigen, zu stützen und zu schützen, kam Himmler leicht zu der Erkenntnis, dass eine solche Aufgabe stets dem Adel zu eigen war, einer Elite, die von dem Fürsten und seiner Tradition eben als „adelig“ anerkannt wurde. Dieser Adel, als der Bürge für das Prinzip der Oberherrschaft, sank in der kritischen Zeit des Nachkrieges durch die Gefahren des Kapitalismus und dadurch, dass er sich an die Seite des Liberalismus des XIX. Jahrhunderts stellte, herab und zeigte sich unfähig, seinen Aufgaben gewachsen zu bleiben.

Die gesündesten Elemente verblieben im Heer, aber als solche waren sie vom politischen Kampf überhaupt ausgeschlossen, weil dem Heer Aufgaben der Aussenverteidigung gestellt sind, die, wenn auch nicht unbedeutend, so doch unabhängig in Bezug auf die politische Form seiner Nation sind. Es war also erforderlich, zu der Idee einer Elite überzugehen, die eng mit der spezifisch-politischen Idee des neuen Staates verbunden wäre, also einer Elite, die gleichzeitig politisch und kriegerisch Wert hätte, und die als neuer Bürge für den Sinn und die Beständigkeit der politischen nationalen und revolutionär befestigten Ordnung gelten würde. Die ist die ideale Entwicklung der SS als „revolutionäre Elite des Dritten Reiches“.
Zu ihrer Bildung und Organisation haben Betrachtungen biologisch-rassischer, ethischer und geistiger Art geführt.
Was den ersten Punkt anbetrifft, geht Himmler von der Voraussetzung aus, dass sein Volk zur Kultur im höheren Sinne und zum unbesiegbaren Widerstand gegenüber den eigenen Feinden insofern fähig ist, als in seinen Adern eine genügende Menge nordischen Blutes fliesst. Wenn ein solches Blut, vom Fürsten angefangen bis zum Bauern, sich versickert, gerät das Volk in Verfall. Für den Aufbau des neuen Staates und seiner Elite werden also die Auswahl und die Beschaffenheit der nordischen Elemente eine wesentliche Rolle spielen. In den Sturmtruppen der SS wird die betreffende Auswahl nach zwei Gründen genossen.

Der erste Grad ist hauptsächlich biologischer Art. In die SS werden alle jene Personen aufgenommen, die mit Sicherheit arischer Herkunft sind und sich in Gestalt, Proportionen und Gesichtszügen dem rein nordischen Typ nähern. Es wird natürlich angenommen, dass durch die in allen Völkern möglichen Mischungen Charakterzüge und Empfindungsformen einer anderen Rasse in einem physisch nordischen Typ auftreten können, aber man hat auch beobachtet, dass man mit grösserer Wahrscheinlichkeit nordische Eigenschaften häufiger in einem Körper von nordischem Typ als woanders antrifft. In einer weiteren Auswahl sind diesbezügliche Gegenproben zu erbringen. Hierbei wollen wir hervorheben, dass sich das nordisch-rassische in der SS nicht auf den Einzelnen beschränkt, sondern sich in der Betrachtung auf seine Familie und seine Herkunft erstreckt. Ein SS-Mann darf nicht heiraten, wen er will. Nach einem, von Himmler 1931 erlassenen Gesetz, muss eine dafür in Betracht kommende Stelle feststellen, dass die von ihm gewählte Frau genügende Garantien für die Wahrscheinlichkeit einer dem Typ und der Rasse entsprechenden Herkunft bietet. Auf dieser Grundlage betrachtet sich die SS als einen „Sippenorden“, und auf dieser antiindividualistischen Basis, die an das Blut gefesselt ist, will sie sich weiter entwickeln. Schon in der Fähigkeit, sich diesem Gesetz bei der Heirat zu unterwerfen, zeigt sich ein erster Beweis höhere Ordnung, und damit bestätigt man seine Bereitschaft, das rein persönliche Moment des Gefühls und der Leidenschaft den Anforderungen einer überindividualistischen Ordnungsform zu unterstellen.

Der zweite Grad der Auswahl hat als Voraussetzung das Prinzip des Anpassungsvermögens gemäss den Worten Hitlers: „Wenn ich eine Heldentat verlange, antwortet darauf der heldische Geist. Wenn ich dagegen viele Vorteile verspreche, wird auf diesen Ruf der kaufmännische Geist antworten“. Wenn moralische Eigenschaften verlangt werden, die man hauptsächlich der nordischen Rasse zuschreibt, hofft man schon auf eine innere Disziplin als die spontane Auswahl zweiten Grades. Wie Materialien nach dem Mass der Ladeprüfung kontrolliert werden, wird derjenige, der der SS angehören will, in besondere Si-tuationen gebracht, in denen sich seine rassischen Eigenschaften erweisen sollen.
Wenn wir nur auf diesem Wege das ethische Wesen der SS betrachten, so kommen wir, nach Himmler, zu folgenden hauptsächlichsten Eigenschaften. Die erste und grundlegendste unter allen ist die Treue. „Alles“, sagt Himmler, „kann verziehen werden, nur nicht der Verrat“. Hitler selbst hat gelegentlich die Ereignisse des 30. Juni 1934 der SS als Parole gegeben: „SS-Mann, Deine Ehre ist die Treue“, in augenscheinlicher Beziehung zu der Norm des altdeutschen Rechts: „Jede Ehre kommt aus der Treue“. Hiermit ist jede Art der Treue gemeint: Treue, und vor allem Achtung vor dem Führer und der Rasse, Treue den Kameraden und den Regeln des Anstandes gegenüber, der Ehrenhaftigkeit und der Ritterlichkeit. Und Himmler fügt hinzu: „Man sündigt gegen die Treue und die Ehre nicht allein , wenn man die eigene Ehre oder die eines Anderen verletzt, sondern auch, wenn man Dinge verhöhnt, die Anderen heilig sind, oder wenn man sich nicht männlich für Abwesende, Schwache und Unbeschützte einsetzt“. In einem Gesetz vom 9. November 1935 hat Himmler für die SS nicht nur das Recht, sondern die Pflicht zum Duell geltend gemacht, falls es durch die Umstände geboten ist.

Nach der Treue und der Ehre kommt der Gehorsam, der unbedingt und unbegrenzt sein muss. Man sagt, daß, nachdem der preussische Offizier seinen Fahneneid geleistet hat, er nichts mehr hat, was sein ist. Diese Tradition ist von der SS aufgenommen worden. Im Namen des Führers und der N.S. Weltanschauung muss man zu allem bereit sein, auch dazu, den eigenen Stolz zu opfern und alles das, was uns persönlich lieb und wert sein kann. Man muss sich von einer Handlung fernhalten können, wenn sich auch alles in uns dagegen auflehnt und uns dahin drängt, einzugreifen, ebenso wie man auf ein einziges Zeichen hin handeln können muss, wenn man auch eine Abneigung dagegen empfindet, die uns unübersichtlich erscheint. Himmler betrachtet diese Eigenschaft des unbedingten Gehorsams als grundlegend nicht nur für uns selbst, sondern auch, um den betonten Sinn des Ichs und den hervorbrechenden Wunsch nach Freiheit des nordischen deutschen Menschen auszugleichen, Eigenschaften, die häufig die Ursache von viel Unglück für ihn waren.
Weitere vom SS-Mann verlangte Eigenschaften sind Wahrheitsliebe, die Fähigkeit, sich unbeugsam an das zu halten, was mit grösster Überlegung beschlossen worden ist, absolute Rechtschaffenheit und als Grundlage, natürlich kämpferischer Geist. In seiner am 12. Juni 1937 in Magdeburg gehaltenen Rede, gelegentlich der Zusammenkunft des deutschen Adels, hat Himmler gesagt, dass diesen Tugenden ebenso viele Prüfungen entsprechen, denen die SS unterstellt sei, und die das Auswahlverfahren vervollständigen. Mitglied der SS-Formation wird derjenige nach anderthalb Probejahren, der, seinen SS-Eid auf den Führer geleistet und einwandfrei seinen Militär- und Arbeitsdienst absolviert hat; er erhält dann den Ehrendolch der SS. Es ist interessant zu bemerken, dass durch ein Gesetz vom 9. November 1936 verfügt worden ist, dass jeder SS-Gruppenführer unter Eid dafür zu bürgen hat:
1.) dass kein Bewerber angenommen wird, wenn er nicht den entsprechenden Anforderungen nachkommen kann, selbst wenn es sich um einen Sohn oder um einen Verwandten handelt,
2.) dass in jedem Jahr ein Viertel der neuen Elemente nicht aus Familien oder Kreisen der SS hervorgehen. Damit will man vermeiden, dass sich die SS in eine Art von Erbkaste zusammenschliesst, in der andere Masstäbe als diejenigen der tatsächlichen Qualifikation überwiegen; ausserdem trachtet man danach, die besten Elemente im richtigen Verhältnis zu der SS heranzuziehen woher sie auch kommen mögen, auch schon, um zu vermeiden, dass sie andere Gruppen bilden, die sich von der zentralen Elite ablösen, wie es nach Himmler z.B. im alten Rom vorgekommen sein soll, wo sich das beste Blut im gegebenen Augenblick ausserhalb des Senats befand.

Aus dem über die charakteristischen Eigenschaften des SS-Mannes Gesagten geht deutlich die Tendenz hervor, den alten Plan, der einem einfach politischen Korps eigen ist, zu überschreiten und das zu erstreben, was einen „Orden“, im antiken Sinne, eigen ist. Es wird ganz klar anerkannt, dass ohne die Voraussetzung einer Religiosität und eines rein geistigen Gesichtspunktes die angeführten Werte von Treu, Ehre, Wahrheit usw. zu leeren Formeln würden und eine Einheit, die zu einem vereidigten Orden gehört, unmöglich wäre. Darin liegt der dritte Gesichtspunkt der SS, der rein geistige.
In einem Heft mit dem Titel: „Fünfzig Fragen und Antworten für den SS-Mann“ wird, nachdem die Formeln des feierlichen Eids auf Treue und Gehorsam in Betracht gezogen worden ist, gefragt: „Glaubst Du also an einen Gott?“ – Die Antwort darauf ist: „Ja, ich glaube an einen höheren Gott und betrachte denjenigen für anmassend, dumm und zu uns nicht passend, der nicht glaubt“. Aber hier ist dieses generische Bekenntnis zur Treue, das durch die Achtung von jeder religiösen Überzeugung, die sich nicht mit Politik vermischt, unsicher genug wird, weniger interessant als die Tendenz, eine präzise Form der Geistigkeit wiedererstehen zu lassen, die an die nordische Tradi-tion, aber im Sinne der indogermanischen, gebunden ist, um der SS auch den Charakter einer „Stosstruppe der Weltanschauung“ zu verleihen – weltanschaulicher Stosstrupp (Heydrich). – Wir haben auf das Prinzip hingewiesen, dass die „Rückkehr zu den Ursprüngen“ einen wesentlichen Anteil an dem Verhalten der SS hat. Diese Tendenz wird greifbar im sogenannten „Ahnenerbe“, ein Wort, das mehr oder weniger die Bedeutung von „Erbteil der Vorfahren“ hat und eine besondere Kulturform der SS darstellt.
Der vornehmste Werk dieser Organisation ist der, den Kontakt zwischen den alten Traditionen und der bewussteren Elite des neuen Deutschlands wieder herzustellen; er geht von der Voraussetzung aus, dass das, was unbewusst als Instinkt aus der Tiefe der Seele hervorgeht, fortgesetzten Gefahren ausgesetzt ist und nicht zu einer wahren Realisierung gelangen kann, wenn es nicht von bewusster Geisteskraft und klarer Anschauung getragen wird (Walther Wüst). Es empfiehlt sich also, „den Geist und die Taten des nordischen Indogermanismus“ zu erforschen und „den Resultaten dieser Nachforschung eine lebendige Form“ zu geben und sie dem deutschen Volk zu vermitteln.

Und in dieser Hinsicht werden auch, wenigstens programmatisch, die Methoden der „starren Wissenschaft“ und des Rationalismus stark bekämpft, und um jede „naturalistische“ Auslegung der antiken Religionen zurückzugewinnen, werden im Mythos und im Symbol „Objektivität“ und „starre Wissenschaft“, die für das verborgene Wirken paralysierender und zerstörender Kräfte als Deckmantel gelten können, abgelehnt (Heydrich). Die Sache ist typisch und höchst interessant. Die Führer der SS, die die schwierigsten und wichtigsten politischen Funktionen zu erfüllen und die Geheime Deutsche Staatspolizei zu kontrollieren haben, und die die Leibwache des Führer und des Nationalsozialismus darstellen, sind gleichzeitig Menschen, die sich lebhaft für die Welt der Symbole und der uranfänglichen Mythen interessieren, und es sind Menschen, mit denen man übersinnliche Probleme und geistige Traditionen der Ursprünge besprechen kann.
Diese Tatsachen haben wir persönlich und wiederholt festgestellt, und sie hat uns nicht gerade froh gemacht, wenn wir an das Niveau vieler italienischer Kreise denken, an jene gewisse Kultur bei uns , auf die die Revolution der Schwarzhemden keinerlei Einfluss gehabt hat, diejenige Kultur, die, auch wenn es sich um unsere heiligsten Dinge handelt, wie um die antike römische Welt, bei ihren immer gleichen, positivistisch ignoranten Erkenntnissen bleibt, und die, von akademischer Anmassung ummantelt, der „erleuchteten“ und rationalistischen Welt des verflossenen Jahrhunderts angehört.
Wollen wir jedoch jede Parteilichkeit vermeiden, so müssen wir doch immerhin feststellen, dass, soweit diese geistige Haltung der SS in Betracht kommt, wir nicht stets das Gleiche von den Grundsätzen sagen können, die dieses Namens wirklich würdig wären, wenngleich lebhaftes Interesse und eine angemessene Empfindlichkeit unbestreitbar sind. Für den Wiederaufbau der alten traditionellen Welt sind gar zu oft falsche Geistespunkte angenommen worden, durch welche die Bedeutung vieler Gedanken entstellt und ihre Tragweite begrenzt wurde, besonders durch eine gewisse Elite, daraus politische Nutzenerwägungen zu ziehen, sowie durch den Partikularismus einer gewissen rassisch-nationalen Haltung.

Diese Beobachtungen gelten ebenso in Bezug auf die verschiedentlichen Versuche des neuen Deutschland, die N.S.-Weltanschauung mit ihrem traditionellen und symbolischen Inhalt höherer Ordnung zu vervollständigen. Sie dürfen aber nicht zu einer übereilten Beteiligung führen, denn es ist nicht leicht, sich bei einem solchen Gang der Dinge zu orientieren, weil man von heut auf morgen nicht die verderblichen Wirkungen einer irrigen Denkungsart und einer falschen Kultur zerstören kann, die sich der abendländische Mensch seit Jahrhunderten zu eigen gemacht hat. Wenn es jedoch der SS, die nicht eine Gruppe Intellektueller darstellt, sondern ein Korps, das bereits fest organisiert ist im Sinne einer Ordnung, die eine der mächtigsten erneuernden europäischen Bewegungen überwacht, gelingen wird, aus ihren eigenen Reihen heraus eine Elite zu schaffen, die in der Tat fähig ist, mit voller Bewusstheit der Prinzipien die Bestrebung der Rückkehr zum Ursprung zu realisieren, wäre die Bedeutung einer solchen Verwirklichung etwas ganz Besonderes. Auf der ersten Stufe einer solchen Vervollständigung würden wir tatsächlich auf Formen einer Geistigkeit und einer Zivilisation stossen, wie die des ghibellinischen Mittelalters mit seinen Ritterorden, die eine Synthese zwischen dem nordisch-germanischen und dem römischen Element darstellen.
Die zweite Stufe würde uns auf die allgemeine ursprüngliche indogermanische Geistigkeit und ihre Sonnentraditionen führen, die dem Ursprung alles dessen gleichkommt, was für uns den Wert einer Zivilisation im höheren Sinne darstellt, in unserem Zeitalter, das für uns Gegenstand der Geschichte sein wird. Daraus geht leicht hervor, dass eine Elite, die tatsächlich zu einer Realisierung dieser Art fähig wäre, einen Wert nicht nur für die eigene Nation haben würde, sondern auch für alle anderen arischen Völker, die gegen den gleichen Feind kämpfen und sich darüber Rechenschaft ablegen, dass dieser Kampf nicht entschieden werden kann, bevor er nicht durch eine Idee, durch Symbole und Ordensbekenntnisse, die im Grunde schon an sich metaphysisch sind, vervollständigt wird. Während die jüdisch-kommunistische Presse sich bemüht, die SS als eine Art der GPU hinzustellen, neigen wir zu der Meinung, im „Schwarzen Korps“ die Garde der Hakenkreuz-Revolution, in den Kennern der „Siegrunen“, des „Runenblitzes“ und des Totenschädels, der den Treueschwur bis zum Tode symbolisiert, den Eid einer Ordnung im höheren Sinne der Tradition zu sehen; als eine geistige Solidarität, die Übernational werden könnte; wir denken an Einheit, die erprobte und gleich abgestimmte Gruppen verschiedener Nationen umfassen könnte, die alle in sich die grossen heroischen und metaphysischen Anschauungen der arischen und nordischen Geistigkeit erneuern und so die für uns notwendige Front bilden, wenn, wie heute und wie in der nächsten Zukunft die Gefahr besteht, daß der entscheidende Kampf gegen die Flut dunkler Kräfte, die an die Symbole der verschiedenen Internationalen gebunden sind, entbrennt.

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